DELIA FRIEMEL – ES KLEBT AN MIR WIE PECH

#REVERSIBILITY – GALERIE ALTES RATHAUS

Delia Friemel, aus der Serie Es klebt an mir wie Pech, 2020-2021 © Delia Friemel

Zerkratzt, verbrannt, zerschnitten und bemalt. Verfremdete Fotografien, eine verzerrte Oberfläche, darunter zeigen sich Menschen. Menschen, die an der psychischen Zwangsstörung »Skin Picking« leiden, bei der Betroffene ihre Haut obsessiv bearbeiten.»Es klebt an mir wie Pech« offenbart die inneren Prozesse der Leidtragenden und bietet anstelle der Haut die eigene Abbildung als Projektionsfläche. Die Porträts wurden auf Filmmaterial vergrößert und anschließend den Protagonist*innen zur individuellen Bearbeitung freigegeben. Die Veränderung des eigenen Abbilds fungiert für die dargestellten Personen als Ausdrucksform ihrer Emotionen: Innere Spannungen, Stress, Druck, Perfektionismus und unterdrückte Gefühle kommen zum Vorschein und geben Einblicke in die Psyche der Menschen. Es entsteht eine Interaktion zwischen Fotografin und Porträtierten, so wie zwischen Mensch und Selbstbild.

Delia Friemel, geboren 1996 in der Nähe von München, lebt und arbeitet als freischaffende Fotografin in Berlin. 2021 schloss sie das Studium an der Ostkreuzschule für Fotografie erfolgreich in der Klasse von Ludwig Rauch ab. Ihre Arbeiten wurden im Rahmen des »neuen BFF Förderpreises 2020« ausgezeichnet und bereits mehrfach ausgestellt. Zu den Veröffentlichungen zählen unter anderem die Eigenpublikation »Es klebt an mir wie Pech« (2021) und das »Edited 2020« (Kooperation ICP New York und Ostkreuzschule).

www.deliafriemel.de
@delia.marlene

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