WOLFRAM HAHN – PLASTIC BAGS

Für die diesjährige Photo Triennale Worpswede wird in Zusammenarbeit mit den Künstler*innenhäusern Worpswede die in den Jahren 2014/15 entstandene Fotoserie Plastic Bags von Wolfram Hahn auf ungewöhnliche, jedoch der Eigenlogik des Sujets folgende Weise präsentiert: Auf einem Waldspaziergang zwischen der Marcusheide und dem Barkenhoff können ca. 25 Motive der Serie als hochformatige Plakate entlang der Strecke, einzeln montiert an Bäumen, entdeckt werden.

Hahn sammelte die auf den Fotografien abgebildeten Tüten auf den Straßen Berlins und brachte sie in sein Studio, um sie dort wie wissenschaftliche Anschauungsobjekte zu fotografieren. Die vor weißem Hintergrund abgebildeten Plastiktüten sind als solche zwar klar zu erkennen, jedoch haben sie – nachdem sie Außeneinwirkungen wie Wetter, Verkehr oder anderen Umwelteinflüssen ausgesetzt waren – fast individuelle Züge und organisch wirkende Formen angenommen.

Die durchs Grüne wandernden Besucher*innen werden dazu eingeladen, sich die Ambiguität dieser »Plastikwesen« zu vergegenwärtigen: einerseits wirken sie wie eine anpassungsfähige und harmlose, nurmehr unterschwellig wahrgenommene Normalität, andererseits sind sie jedoch eine überaus bedrohliche Spezies, die bereits die globale Umwelt durchsetzt.

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Bekannt wurde der in Berlin lebende Fotograf Wolfram Hahn durch seine Porträtserien Entzaubert (2006) und Into the Light (2009-10), kritischen Auseinandersetzungen mit der Nutzung von Medien und der Verortung des Subjekts im sozialen Gefüge. Plastiktüten (2014-15, erschienen unter dem Titel Draussen Dehors Outside im Vexer Verlag) und seine kürzlich veröffentlichte Arbeit Burgbergstraße (2017-2019, wiederum im Vexer Verlag) zeugen vom unmittelbaren Einfluss von Ökonomie und Politik auf unser Leben und unsere Umwelt. Hahn wurde für–verschiedene Preise nominiert, wie für den C/O-Berlin Talents Award (2007), den World Press Photo Award (2011), den Deutschen Fotobuchpreis (2017) oder den Volumes Award (2022).

wolframhahn.de