INGMAR BJÖRN NOLTING – SOMALILAND
GALERIE ALTES RATHAUS
Die Grenzen Somalilands entsprechen denen des britischen Protektorats, das sich 1960 mit Italienisch-Somaliland zu Somalia vereinigte. Unter der Diktatur Barres, der neun Jahre später durch einen Putsch die Macht an sich riss, fühlten sich die Bewohner des Nordens zunehmend benachteiligt. Die daraus resultierenden Guerillakämpfe des „Somaliland National Movement“ gipfelten in der Unabhängigkeitserklärung und Gründung der Republik Somaliland am 18.05.1991. Obwohl die Unabhängigkeit völkerrechtlich nicht anerkannt wird, gelang es, einen friedlichen Staat mit demokratischen Strukturen aufzubauen. »Somaliland« ist ein Porträt der oft übersehenen Region, die seit 28 Jahren internationale Anerkennung sucht und in der nichts wichtiger zu sein scheint als der noch junge Frieden.
Ingmar Björn Nolting (1995) lebt und arbeitet als freier Fotograf in Leipzig. Er studierte Fotografie an der Fachhochschule Dortmund und ist Mitglied des DOCKS Collective für humanistische Fotografie. Noltings persönliche Projekte wurden mit dem Emerge Visual Journalism Grant, VG Bildkunst-Stipendium, dem BFF Förderpreis und dem Vonovia Award ausgezeichnet. Er erhielt lobende Erwähnungen beim PHmuseum Grant und PDNedu. Nolting beschäftigt sich in seinen fotografischen Langzeitprojekten mit Fragen des sozialen und kulturellen Wandels.