MONIKA SCHULZ-FIEGUTH –
ABSCHIED DER ROTEN ARMEE
WORPSWEDER KUNSTHALLE
1994 zogen die letzten Einheiten der Roten Armee aus der ehemaligen DDR ab. Sie waren als Sieger gekommen, blieben als Besatzer und gingen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zurück in ein Land voller Ungewissheiten. Monika Schulz-Fieguth beobachtete mit der Kamera den Abzug einer inzwischen russischen Panzerdivision aus ihrer Kaserne in Potsdam-Krampitz. Die Rituale von Paraden und Appellen scheinen vor allem dazu zu dienen, einen Rest Würde zu bewahren, während die Unordnung des Abzuges, zurückgelassenes Material und die Unsicherheit in den Gesichtern der meist jungen Soldaten eher für eine Art Flucht sprechen. Aus der einst siegreichen Sowjeta mee ist eine geschlagene Truppe geworden, die von den einstigen Besiegten nach Hause geschickt wird. Alle gezeigten Werke stammen aus der Sammlung Gabriele Koenig.
Monika Schulz-Fieguth. Geboren 1949 in Potsdam. Lehre zur Fotografin, anschließend Tätigkeit als Fotomodell und Mannequin. Diplom-Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Mentorenschaft bei Prof. Arno Rink. Seit 1984 freiberufliche Fotografin. Umfangreiche Ausstellungs und Lehrtätigkeit.