SAMMLUNG GABRIELE KOENIG –
OSTDEUTSCHE FOTOGRAFIE
WORPSWEDER KUNSTHALLE
Die Aachener Sammlerin Gabriele Koenig begann eher zufällig, sich mit der Fotografie der DDR zu beschäftigen. In einer Kunstzeitschrift entdeckte sie einen Artikel über die unerforschte Fotokunst des anderen deutschen Staates. Sie begann, sich vertieft mit der Materie zu beschäftigen, und trug innerhalb von nur vier Jahren eine Sammlung zusammen, die heute als eine der bedeutendsten Privatsammlungen zur Fotografie der DDR gilt. RAW zeigt einen Querschnitt der Sammlung. Vertreten sind darin die bedeutendsten Namen der DDR-Alltagsfotografie der siebziger und achtziger Jahre wie Sybille Bergemann, Ute Mahler, Harald Hauswald und Helga Paris. Für die Ausstellung wurden vor allem Fotografien ausgewählt, die den Alltag der Menschen in der DDR zwischen Arbeitsplatz, Privatleben und allgegenwärtiger Partei-Propaganda zeigen. Sie bieten einen Einblick in das andere Deutschland, den Verfall der Städte und den Alltag der Mangelwirtschaft. Doch es sind vor allem Bilder von Menschen. Voller Zärtlichkeit, Leidenschaft und Lebenslust, aber auch voller Verzweiflung, Trauer und Wehmut. Die Fotografen hielten das Leben fest und ermöglichen uns heute einen Blick zurück in eine Welt, die kaum dreißig Jahre Vergangenheit ist und doch unfassbar fern scheint.
Foto © Ute Mahler, Mecklenburg, 1984